Seit bald 5 Jahren unterstützt der Verein Contigo das Kinderheim Elim in Cusco. In dieser Zeit hat sich vieles entwickelt. Der Verein wurde bekannter und hat neue Mitglieder gewonnen. Wir konnten die Zusammenarbeit mit den Heimleitern, Jeremy Cuba Escobar und Nilda Escobar, festigen und Kontakte knüpfen, zum Beispiel zu einer kleinen Organisation in Wien, welche Volontäre für Einsätze im Elim vermittelt. Insgesamt konnte der Verein Contigo in den fünf Jahren knapp 100’000 Franken für Elim überweisen.
Dass diese Spenden zu einer sinnvollen Arbeit beitragen, konnte ich auch dieses Jahr wieder feststellen. Zusammen mit meiner Tochter Deborah besuchte ich das Heim im November und durfte gleich am ersten Tag ein Geburtstagsfest erleben. Das Geburtstagskind war zusammen mit seinen drei jüngeren Geschwistern erst seit einem Monat im Elim. Die vier Kinder waren von einem Richter dem Elim zugewiesen worden, weil die Mutter verstorben und der Vater im Gefängnis war. Während dem Fest beobachtete ich, wie die anderen Kinder die vier Geschwister in die Spiele und Tänze involvierten. Sie werden sich in den nächsten Monaten nach und nach im Elim zurecht finden und sich dort hoffentlich wohlfühlen. Wie gewohnt untersuchte ich alle Kinder und freute mich, dass sie fit und gesund sind. Auch ein Besuch beim Buchhalter ist mittlerweile zur Gewohnheit geworden. Für meine Tochter war es der erste Besuch in Peru. Sie staunte über die gewaltigen Bewässerungsanlagen von Tipon und packte im Heim tatkräftig mit an.
Besonders freute uns, dass wir kurz vor der Reise nach Cusco eine Einladung zu Jeremys und Guilianas Hochzeit im Frühling 2018 erhielten. So konnten wir dem Paar bei unserem Besuch persönlich alles Gute wünschen. Bedauerlicherweise kann unser Vorstandsmitglied und pensionierter Pfarrer Marcel Dietler die beiden nicht trauen, da die Höhe von Cusco für seine Gesundheit schwere Folgen haben könnte. Für die Elim Kinder wird die Hochzeit ihres Ersatzvaters ein grosses Fest werden.
Die Aktivitäten in der Schweiz bestanden in diesem Jahr vor allem aus je einem Verkaufsstand am Bettinger Herbstfest und am Weihnachtsmarkt in Üeken. Zudem errichteten wir einen Fonds für die gezielte Förderung der Ausbildung ehemaliger
Elim Kinder. In Gesprächen mit Jeremy und Nilda in den letzten Jahren zeigte sich wiederholt, dass der Übertritt ins Erwachsenenalter die Elim Jugendlichen vor finanzielle Schwierigkeiten stellt. Es ist uns ein grosses Anliegen, den jungen Erwachsenen eine Berufsausbildung zu ermöglichen. Denn die Generation der älteren Heimkinder ist ein Vorbild für die jüngeren Kinder und eine Bereicherung für die Heimleitung. So hat zum Beispiel Hugo, einer der allerersten Elim Bewohner mittlerweile ein Jura Studium absolviert und berät Elim nun in juristischen Belangen. Dieser Fonds soll nicht aus dem Spendenertrag für Contigo gespeist werden, weil das Hauptanliegen des Vereins, die Unterstützung der Kinder, nach wie vor gewährleistet blieben soll. Zur Zeit sind wir auf der Suche nach Stiftungen, die einen finanziellen Beitrag zu diesem Vorhaben leisten möchten.
Als sich im Herbst 2017 ein Schweizer Elektroingenieur für einen Freiwilligeneinsatz im Elim im Januar 2018 meldete, entstand die Idee einer Photovoltaikanlage. Diese Idee stiess bei unserem Besuch in Cusco auf offene Ohren. Der Heimleiter vermittelte den Kontakt zu einem lokalen Ingenieur, der bereits bei einem anderen Kinderheim eine solche Anlage installiert hatte. Eine Photovoltaikanlage hilft über die Jahre die teuren Stromkosten zu reduzieren. Dank einer grosszügigen zweckgebundenen Spende kann der peruanische Ingenieur zusammen mit dem Schweizer Freiwilligen im Frühling 2018 auf dem Dach des Mädchens- und des Bubenheims je eine Anlage installieren.
Wir bedanken uns herzlich bei allen, die den Verein Contigo im vergangenen Jahr unterstützt haben und freuen uns, dieses spannende Projekt weitere Jahre begleiten zu dürfen.
Für den Vorstand
Roland Laager
Die Rechnung und die Bilanz 2017 können als PDF heruntergeladen werden.