Jahresbericht 2019

Gut eineinhalb Jahre waren seit unserem letzten Besuch vergangen, als ich im März dieses Jahres zusammen mit meiner Frau und meiner älteren Tochter nach Cusco reiste. Wie bis anhin war diese Reise selbstverständlich privat finanziert. Als wir ankamen, waren die Kinder gerade in Conoq, einem Ort mit heissen Quellen und Schwimmbecken in der Nähe von Cusco. Ein Aufenthalt in Conoq ist für die Kinder immer ein spezielles Erlebnis. Zwei junge Franzosen, Thomas und Etienne, hatten den Ausflug im Rahmen ihres Projekts Children World Tour gesponsert. Fotos und Videos aus Conoq finden sich auf ihrer Webseite (www.childrenworldtour.com/post/children-world-tour-au-perou).

In Cusco habe ich wie bei jedem Besuch die Kinder untersucht. Bei den Sehtests im Mädchenheim stellte sich heraus, dass ein Mädchen eine extreme Sehschwäche hatte. Obwohl die anderen Mädchen spielerisch ihr Bestes gaben, ihr mit heimlichen Zeichen beim “Bestehen” des Sehtests zu helfen, stellte sich heraus, dass sie dringend eine Brille brauchte. Noch am selben Nachmittag konnten wir eine Brille anprobieren, die sie dann bei der “noche de talentos”, auch gleich tragen konnte. Die “noche de talentos” ist ein Anlass, der mittlerweile zu einer Tradition bei den Besuchen geworden ist. Die Kinder bereiten kurze Theaterstücke, Tänze, Lieder oder Gedichte vor, die sie dann aufführen. Sie üben so in vertrautem Rahmen selbstbewusst etwas vorzutragen.

In diesem Jahr waren besonders viele Kindergartenkinder im Elim. Das hat unter anderem damit zu tun, dass sich über die Jahre die Art, wie die Kinder ins Elim kommen, verändert hat. Während die Kinder früher zum Teil jahrelang auf der Strasse gelebt hatten, werden sie heute oft von einem Vormund dem Elim zugewiesen. Mit den Heimleitern Jeremy und Nilda sprachen wir über die neuen Herausforderungen, die sich daraus ergeben. 

Da wir nun schon seit sechs Jahren mit Elim unterwegs sind, kennen wir einige der jungen Erwachsenen über einen längeren Zeitraum und es war schön, diese wieder zu treffen und zu hören wie es ihnen geht. Ein junger Künstler zeigte uns seine eindrücklichen Bilder, ein ehemaliger Elim Bewohner erzählte von seinem Arbeitsalltag für eine Telefongesellschaft und ein Mädchen im letzten Schuljahr von ihren Plänen Lehrerin zu werden. Einer der Jungen, die im letzten Jahr den Vorbereitungskurs absolviert hatten, studiert mittlerweile an einer technischen Universität.

Das Projekt der Photovoltaikanlage, an dem wir seit zwei Jahren dran sind, hat uns auch beim Besuch in diesem Jahr beschäftigt. Wir konnten einen lokalen Ingenieur treffen und erhielten detaillierte Pläne und einen Kostenvoranschlag. Leider kam es auch in diesem Jahr nicht zu einer Ausführung und wir mussten lernen, dass die Mühlen mancherorts sehr langsam mahlen. 

In der Schweiz war Contigo auch in diesem Jahr an einigen Marktständen präsent. In der Kirchgemeinde Spiegel kochten die Unterrichtskinder gemeinsam mit dem Pfarrer und Marcel Konfitüren und verkauften diese zusammen mit selbstgemachten Brötchen. Auch am Bettinger Herbstfest haben wir Konfitüren und am Weihnachtsmarkt in Ueken Mützen, Handschuhe und Schals aus Cusco verkauft. Wie in vergangenen Jahren hat der Verein viele private Spenden, sowie Kollekten von verschiedenen Kirchgemeinden und von der Gemeinde Arlesheim erhalten. Für all diese Beiträge und Ihre Unterstützung danke ich Ihnen herzlich. Wir freuen uns, die Arbeit von Elim begleiten zu dürfen und sind gespannt auf die weiteren Entwicklungen.

Für den Vorstand

Roland Laager

Die Rechnung und die Bilanz 2019 können als PDF heruntergeladen werden.